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Fidschi

von 09. Juli 2010 bis 25. Oktober 2010



Segeln um die Welt - Fidschi

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Fidschi Inseln

Teil 1: Auf Viti Levu zu Fuß und mit Bus


Erste Tage in Fidschi

Nach 3 weiteren Tagen an Bord der SY „St. Michel“ bin ich in das "Raintree Lodge" nahe Suva auf einer Anhöhe eingezogen.

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Ich frühstücke auf freundlicher Terrasse, Kaffee mit Toast, Butter und Marmelade, dazu eine meiner geliebten, sehr reifen Papaya. Zu und unter meinen Füßen liegt ein Teich. Am anderen Ufer beginnt der Regenwald.

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Bei den Menschen, die um mein Wohl besorgt sind, fühle ich mich sehr willkommen. Mein Schlafsaal, hier Dorm genannt, steht weiter hinten im grünen Park.

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Ich bin ich der einzige Schläfer in einem der 25 Betten. Daneben habe ich einen Swimming Pool mit Terrasse.

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Im Prospekt wird mir ein Wasserfall versprochen, Bird watching und Bush walks. Im Moment habe ich Besuch aus der Welt der Insekten: Kleine Mücken fliegen lautlos heran und naschen an mir. Das Problem ist nur der Schmerz, denn Fidschi ist malariafrei und Dengue-Fieber kommt erst im November.

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Der Multi-Wegweiser hat einen Zeiger auch nach Vienna - 16296 km. Da wird es warm ums Herz. Das tut umso wohler, als die Außentemperaturen hier zurzeit ungewöhnlich tief sind. Nachts hat es unter 20°C, tags nicht mehr als 25°C. Das ist sehr seltsam geworden für mich, der ich inzwischen zwei nördlichen Wintern entronnen bin.

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Ich durchwandere den Regenwald-Naturpark auf schmalen Pfaden, zumeist entlang von Bächen mit vielen Kaskaden von kleinen Wasserfällen.

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Dazu das üppige Grün im Unterholz riesiger Laubbäume.

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Vögel sind nur sehr selten zu hören, nur das Rauschen des Wassers.

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Am Lower Pool gibt es einen Strick, mit dem schwingen sich die Mutigen hinaus übers Wasser und lassen sich dann tief in den Pool hineinfallen. Es lockt mich sehr, mich als Mutigen zu beweisen und zu zeigen. Als eine Wanderfrau aus Deutschland mir anbietet, mich dabei zu fotografieren, bin ich nicht mehr zu halten. Das Foto ist danebengegangen. Ich hingegen habe den Pool gut, wenn auch nicht ganz in der Mitte, getroffen:

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Man sieht nur noch das aufspritzende Wasser. Das Publikum applaudiert. Ich werde Gast einer hier grillenden Wandergruppe. Es gibt Ziege, Huhn, Knackwurst und Salat.

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20 Schritte höher werde ich zu einer Cava-Runde eingeladen.

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Es ist meine erste. Kein Besucher auf Fidschi entgeht ihr. Cava schmeckt gewöhnungsbedürftig bitter. Die Verabreichung wird durch ein kleines Ritual intensiviert: Einer der Männer reicht mir die gefüllte Schale und klatscht 2 x in die Hände. Ich trinke es leer, dann klatscht rundum alles 3 x und wenn meine Hände frei sind klatsche auch ich 3 x. Man fragt mich nach woher und wohin, ob ich Cava möge und ob mir Fidschi gefalle. Letzteres kann ich ehrlich bejahen


Es regnet viel in Suva

Suva liegt im Südosten von Fidschi. Der Südostpassat bringt feuchte Luftmassen heran. Aus ihnen fällt massenhaft Regen, sobald sie vom Land nach oben gehoben werden. Es regnet fast täglich und das anhaltend.

Suva ist die Hauptstadt von Fidschi. Ich muss in den Stadthafen zum Zoll, um mir meinen Aufenthalt – außerhalb eines Schiffes – erlauben zu lassen. Am Weg dorthin komme ich über den Markt.

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Hier lass ich mir Koffer und Sandalen reparieren:

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Das mit dem Tattoo verschiebe ich mal:

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Beachhouse - eine traumhafte Rucksackler-Herberge an der Südküste von Viti Levu

Im grünen Gesträuch, unter hohen Palmen sind an die 20 Häuser versteckt. Darin gibt es Schlafräume verschiedenster Größe. Für die Dormitorien (Schlafsäle) gibt es Häuser mit Sanitäranlagen, wie auf einem Zeltplatz.

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Ich habe wieder ein Dorm, vorläufig für mich alleine. Es ist eine sehr freundliche Architektur – von einem Österreicher, der in Suva lebt. Es gibt ein Restaurant mit Schwimmbecken

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und einen sehr schönen Strand.

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In diesem Paradies www.fijibeachhouse.com wird auch Massage angeboten. Das hatte ich jetzt 2 Jahre nicht mehr und ich beschloss, mir was Gutes tun zu lassen:

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"It's Fiji Massage",

strahlt die Masseurin. Ich versuche alles zu vergessen, was ich je über Massage gehört und genossen habe und warte was kommt.

Die Frau beginnt bei den Händen, tut weiter bei den Füßen, dann Beine und Arme. Während sie das tut, redet sie unablässig auf Fidschianisch mit der nebenan massierenden Frau. Dann ruft sie einem Vorbeigehenden auf Englisch zu. Einem Baby wird zugewunken. Ich entschließe mich dazu, der Frau zu sagen, dass sie sich doch bitte mir zuwenden möge. Das sei jetzt meine Zeit. “Please be with me. Give me your presence.” „Und nicht immer mit den anderen reden!“ "Sorry", meint sie, ganz unschuldig.

Sie bearbeitet aufmerksam nun meine Rückseite. Wenngleich ich spüre, dass sie mich nicht spürt, gibt es zuweilen dennoch Anlass zu positivem Feedback. Da grunze und brummle ich sanft, damit sie auch weiß, was mir gut tut. Doch bald geht das Gespräch mit der Nachbarin fröhlich weiter. Auch deren Klientin gehört zu ihren Gesprächspartnern. "Oh, you are from UK. Wonderful. I like the Queen ---" Aus dem Restaurant dringt Musik an mein Ohr, von der Sorte, die ich nicht schätze. "Wenn mal was nicht so passt, etwa die Musik, oder der Partner beim Tanzen, oder dein Körper schränkt dich ein - einfach schauen was möglich ist," höre ich eine Tanzpädagogin sagen. Ich halte es für möglich, dass ich die Massage abbreche, und bin auf einmal aufgestanden: „It’s not pleasant, wenn du stets wo anders bist als bei mir“. "Sorry", sagt sie wieder. Am Nachmittag komme ich am Massageplatz vorbei. "Bulaaaa", tönt mir die Masseurin zu. Sie hat kein Problem. 2 Tage später bekomme ich das Geld der nicht beanspruchten Zeit zurück - eine Geste, die mich letztlich gut versöhnt.

Das nachmittägige Schnorcheln im nahen Korallenriff hat mich dann entspannt und halbwegs beruhigt.

Wasserfall und FidschiGeschichten

Einer der Animatoren bietet eine Wanderung zu einem Wasserfall an.

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Da bin ich dabei. Wir bekommen viel erzählt über die Pflanzen am Weg und deren Heilkräfte.

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Auch in die Geschichte seiner Familie bekommen wir Einblick, und darin, wie die Menschen hier leben, fühlen und denken.

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Schließlich sind wir am kleinen Wasserfall:

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Links hinten im Bild der Wasserfall:

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Im folgenden Movie sieht er schon etwas kräftiger aus:



Wanderung zum Riff

Die Nase rinnt, das Auge tränt und im Hals kratzt es. Ich habe mich verkühlt. Ich nehme es als Einladung zu besonders extensivem Wahrnehmen der hier sich bietenden Aktivitäten. Mit dem Kajak bin ich gestern in der Lagune herum gepaddelt. Eine sehr beschauliche Angelegenheit.

Heute wate ich hinaus zum Riff, dort wo ständig die weißen Schaumkronen hereinrollen. Es ist Ebbe. Die Lagune ist jetzt ziemlich ohne Wasser. Manchmal ist es knietief.

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Nach 300 Metern bin ich am Riff, dort wo der Boden tiefer wird. Hier brechen sich die großen, vom offenen Meer her kommenden Wellen.

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Die Schaumkronen gehen hoch und dann läuft die Welle in den flacheren Teil und verliert sich.



Der Boden hier heraußen ist mit Korallen übersät. Die Flächen dazwischen sind steinig und sandig, bewachsen mit allerlei weichen Pflanzen. Sie werden vom Wasser hin und her geschaukelt.

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Lange schaue ich den Wellen zu und wie das Wasser der auslaufenden Wellen so schubweise den Boden überflutet und in die Lagune abfließt. Und auch der Gruppe, die den Boden erfolgreich nach Tintenfischen absucht.

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Das Wasser ist bereits wieder im Kommen. Ich wende mich nun der Küste zu. Kleine, blitzblaue Fischchen suchen Schutz neben und unter den Koralleninselchen. Die Korallenfelder werden spärlicher. Zwischen den Pflanzen liegen pastellblaue Seesterne.

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In Nadi

Nach einer Woche in Beachhouse bewege ich mich im Bus des Hostels nach Nadi (sprich Nandi). Die zweitgrößte Stadt liegt im Westen der Hauptinsel von Fidschi „Viti Levu“. Die Stadt und die Region sind geprägt vom Fremdenverkehr. Im Westen sind die Mamanuca-Inseln vorgelagert und weiter nördlich schließen die traumhaften Yasawa-Inseln an.

Heute besuche ich Katrin und Uwe in der 15 km entfernten Marina Vuda Point. Ich habe die beiden in Suva kennen gelernt. Sie haben mit ihrer „Perithia“ die Nord-West-Passage hinter sich. Damit ist die Umrundung des amerikanischen Kontinents im Norden gemeint. Um sich gegen Eisbären notfalls zur Wehr zu setzen, hat Uwe ein Schießeisen an Bord. Ob er es je gegen Eisbären eingesetzt hat, weiß ich nicht. Aber im Indischen Ozean wird er damit einen Piratenüberfall abwehren können, ist inzwischen auf seiner Webseite zu lesen:
http://www.perithia.de/

Mich interessiert die Marina auch als denkbarer Ausgangspunkt für eine Segelfahrt nach Neuseeland. Ich reise dorthin im öffentlichen Autobus. Der hat vernünftigerweise keine Fensterscheiben. Man fährt halb im Freien sitzend, ständig von kräftigen Böen gekühlt. Hier im Westen regnet es sehr wenig.

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Es ist tagsüber ganz schön warm. Neben der Straße sind Schmalspurschienen verlegt. Auf ihnen fahren mit Zuckerrohr beladene Züge. Es wird hier in der Ebene auf riesigen Feldern gebaut.

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In der Selbstbedienungs-Wäscherei der Vuda Point Marina hefte ich meinen Zettel ans Brett. Er wird hier von Gilli gelesen. „Non smoker, non snorrer, little alcohol“ – das habe ihr gefallen und sie habe ihren Mann Miki auf mich aufmerksam gemacht, wie ich viel später erfahren werde. Doch darüber später mehr.


Der Hindutempel in Nadi

Kommt man vom Süden nach Nadi, sieht man die Tempel-Anlage schon von weitem. Von dem sehr höflichen Mann am Eingang kann ich mein korrektes Verhalten im Tempel erfragen. Nein, ich habe kein Fleisch gehabt, weder in der Nacht, noch zum Frühstück.

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Ich lasse die Sandalen am Eingang. Der Mann führt mich an den Tempel heran.

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Der Patron dieses Tempels ist ein Gott, der in sechsfacher Körperlichkeit geboren worden ist, daher sechs Babys.

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Als Erwachsener wird er mit einem einzigen Rumpf dargestellt, aber mit sechs Paaren von Armen und Händen. Die Decke ist gefüllt mit Bildern aus der bunten Welt der Hindu.

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Unter dem großen Dach, aber auch außerhalb befinden sich Schreine, von denen jeder einer der verschiedenen Manifestationen Gottes gewidmet ist.

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Gläubige Hindu tragen einen Pappteller mit Früchten vor sich her, wandeln bedächtig mehrmals um den Tempel, andere um einen der Schreine. Dann stellen sie den Teller im Schrein ab. In den größeren Schreinen sitzt ein Priester, der das Opfer entgegen nimmt, die Kokosnuss aufbricht ---

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Ich finde ein indisches Restaurant und stärke mich neuerlich fleischlos mit Vegetable Curry. Dann buche ich einen dreitägigen Aufenthalt auf der Insel Mana.


3 Tage auf der Insel Mana

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http://de.wikipedia.org/wiki/Mamanuca

Das kleine Motorboot für die Backpacker legt am Strand, gleich bei meinem Hostel ab.

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Anderthalb Stunden später begrüßt man uns auf Mana mit Gesang:

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Am Sonntagabend im Ratu Kini’s Backpacker-Hostel auf Mana habe ich es noch nicht gewusst, was Mana in der Sprache der Fidschianer heißt. Daher sind wir beim Quiz auch nicht Sieger geworden, sondern nur die Zweiten von den drei angetretenen Gruppen. Mana heißt „Magic“. Auf Deutsch heißt es wohl „Der Zauber“ oder „Die Zauberhafte“ oder „Die Verzauberte“ oder „Die Bezaubernde“. So sicher ist das nie im Englischen, jedenfalls nicht für mich.

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Die „Bezaubernde“ hat einen Südstrand, einen Nordstrand, einen Sunset-Strand und einen Survivel-Strand im Osten. Das sind unsere 4 Punkte im Quiz gewesen. Es sind weiße Sandstrände, von Palmen eingesäumt und durch felsige Vorsprünge unterteilt und voneinander getrennt. Dahinter erheben sich sanfte, grüne Hügel. Ich sitze am Sand, ich schnorchle in der Lagune, ich klettere über die Felsvorsprünge – und finde alles gut.

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Ich habe die Insel einmal zu einem Viertel umrundet und dann durchquert.

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Ich habe sie ein andermal ganz umrundet und zuletzt habe ich noch den östlichsten, wenngleich nicht höchsten Berg erstiegen.

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Man wandert um die Insel vorzugsweise bei Niedrigwasser.

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Bei meinen einsamen Wanderungen habe ich mich bezaubern lassen von der Stille.

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Permanent schrecklichen Lärm hingegen produziert die Tonanlage im Hostel. Während ich friedlich beim Lunch sitze, rappt aus dem Lautsprecher ein Mann, so aufgeregt, als ob ihm das Haus geplündert, seine Wertpapiere abgestürzt, seine Geliebte durchgebrannt und er selbst von einem Affen gebissen worden wäre. Das lässt mich nicht kalt. Der Adrenalinspiegel des Rappers kommuniziert mit dem meinen, was eine schlechte Voraussetzung für eine gute Verdauung ist. Nachts schütze ich mich vor dem Getöse mit Hilfe meiner Ohrstöpsel. Damit ausgestattet, stört mich auch das Rauschen der Ventilatoren nicht mehr, das Zubettgehen der 9 anderen Mitschläfer im Schlafsaal, nicht der Sturz des vollbesoffenen Tauchlehrers aus seinem Bett, nicht sein freies Pinkeln im WC-Vorraum und auch kein Schnarchen.

Was bewegt die Gastgeber, hier, an diesem einzigartigen Ort Allerweltsmusik anzudrehen, die überall auf der Welt angedreht werden kann und angedreht wird? Sie vermuten wohl, die Gäste mögen das, was für viele auch zutreffen dürfte. Mit dieser Musik nehmen sie diesem Ort seine Einzigartigkeit, sie entzaubern ihn. Gut, dass sie nicht auf der ganzen Insel zu hören ist.

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Damit den Gästen nicht fad wird, gibt es täglich Anleitung, wie man Kokosnüsse zu kleinen Kunstgegenständen verarbeitet:

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Der täglich neue Tischschmuck:

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Die Hibiskusblüte wird von Frauen gerne am Ohr getragen:

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und gern gesehen:

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Die Heimfahrt geschieht wieder im Motorboot, mit Zwischenlandungen auf kleineren und ganz kleinen Inseln.

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Paddeln im Fluss

Ich nehme ich das Angebot eines Abenteuer-Veranstalters www.discoverfijitours.com in Anspruch, mit einem ihrer geprüften Führer eine Kajaktour zu machen. Ich möchte den Fluss, den ich auf der motorisierten Holzzille bereits vor ein paar Tagen kennen gelernt habe, nun etwas gemächlicher befahren. Die Reise beginnt wieder auf der Holzzille, gemeinsam mit anderen Touristen.

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In jenem Dorf, wo alle mit Familiennamen Danford heißen, steigen die anderen Touristen aus.

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Die Story: Ein Brite namens Danford hatte die Gunst des Häuptlings bekommen, dazu ein Stück Land, soweit das Auge reicht und 2 Frauen aus des Häuptlings Vorrat. Der Sitte entsprechend haben die Töchter immer weggeheiratet, die Söhne sind hier geblieben – darum heißen sie jetzt alle Danford. Die meisten sind Nachfolger der 7. Generation.

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Mit Bill am Außenborder, Mala, meinem Führer und mir alleine fährt die Zille den Fluss hoch, noch ein paar Kilometer über den Wasserfall hinaus. Die beiden Kajaks sind in Form von aufblasbaren Paketen auch an Bord.

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Das Boot vor uns kämpft sich durch eine Gefällstrecke mit lebhafter Strömung.

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Und immer wieder Wasserfälle.

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Die weitere Fahrt führt vorbei an jenem Wasserfall, der im Film „Anakonda“ zu sehen war, wie Mala mir erklärt.

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Nach etwa 20 km stromauf mit der Zille sind wir an der Stelle angelangt, wo die Talfahrt mit den Kajaks beginnen soll.

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Wir packen die Paddelboote aus, blasen sie auf, adjustieren uns mit Schwimmweste und Helm.

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Es ist zunächst ruhiges Wasser.

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Bald ist eine Stelle erreicht, wo es etwas hurtiger über und zwischen Steinen dahin sprudelt. Die Boote habe keine Spritzdecke und so sitzen wir bald zwar im Boot, aber doch im Wasser.

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Steile Hänge begrenzen das Flusstal zu beiden Seiten. Die Bäume sind nicht sehr groß. Sie werden überwuchert von üppigen Schlingpflanzen. Wir ziehen langsam an den riesigen Kaskaden von Grün vorbei.

In einem Seitental suchen wir einen mächtigen Wasserfall auf:

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Beim Wasserfall packt Mala die Lunchpakete aus. Ich nehme ein Bad im Pool und genieße den Blick hinauf zu den herabstürzenden Wassern. Dann genieße ich die Sandwichs.

Mala erzählt, er stamme von der Rotuma-Insel. Diese Insel ist die abgelegendste aller Fidschi-Inseln, ganz weit im Nordwesten. Man spricht dort einen eigenen Dialekt. Mala spricht aber auch jenen Fidschi-Dialekt, der Amtssprache ist. Natürlich spricht er auch englisch. Und – was wohl selten ist – das Hindustani, die Sprache, die die Inder auf Fidschi von zu Hause mitgebracht haben. Auch sie ist Amtssprache. Nun will er noch Deutsch lernen von mir. Wir beginnen mit meinem Vornamen. Vor allem mit der Aussprache der drei Konsonanten haben die Menschen hier größte Probleme. Das L bitte schön vorne sprechen, nicht in der Kehle. Ich erlaube ihm, mich Dietmar zu nennen. Das geht ihm leichter über Lippen, Zunge und Kehle und heißt das Gleiche. Dann bringe ich ihm das Grüßen bei, auch die österreichischen Varianten „Servus“ und „Grüß Gott“. „Ja, bitte, nein, danke, wie geht es dir“ und nicht fehlen darf „Ich liebe dich“.

Die Berge treten zurück. Die letzten Stromschnellen haben wir hinter uns gebracht. Das letzte Stück sitze ich wieder in der Zille mit den Danford-Dorf-Besuchern.


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