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Thailand
Teil 4: Chiang Mai

vom 17. bis 22. Februar 2012

Segeln um die Welt - Thailand

In Chiang Mai finde ich in der Innenstadt eine Herberge, die sehr meinem Geschmack entspricht: Ruhige Lage, keine Beschallung durch Musik, billige Dorm mit nur 5 Betten, kein Schnarcher unter den Mitgästen, sehr sauber, in Sanitärraum funktioniert alles, einschließlich Warmwasserdusche, ein schöner Garten, darin die Gäste auch untereinander kommunizieren können, gratis Internetzugang, kleines Restaurant angeschlossen, freundliches Personal

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Seide, spinnen, färben, weben

Am östlichen Rand von Chiang Mai (außerhalb obigenBildes) sind einige Textil-Manufakturen angesiedelt. Das schaue ich mir an. Bin ich in den letzten 20 Erwerbsjahren doch auch Händler von Färbedrogen, Spinnrädern und Webstühlen gewesen.

Es ist eine organisierte Tour. Ich bin der einzige Teilnehmer. Das billigste an der Tour ist der Fahrpreis. Ich habe unvorsichtigerweise viel Geld in der Tasche und die Kreditkarte. Die Folge war, dass ich einige schöne Stücke erwerbe.

Wir beginnen bei den Raupen

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Hier beginnen sie sich zu verpuppen

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Dabei wickeln sie sich selbst in einen einzigen langen Faden ein

Hier, in diesem Kokon, sind sie geschützt und können in aller Ruhe ihre Metamorphose durchmachen. Dabei bleibt bekanntlich kein Stein auf dem anderen. Das einzige was bleibt ist die Erbinformation. Die Pubertät, die Midlifecrisis und die Wechseljahre sind eine Kleinigkeit dagegen. Aus dem ziemlich homogenen Brei, in den die Raupe ihre alte Identität hat sterben lassen, wird der geschlechtsreife Falter entstehen. Das alte Individuum ist nicht wieder zu erkennen − fast wie es bei den Menschen vorkommt, wenn sie eine schwere Krankheit durchgemacht, ein Selbstfindungsseminar hinter sich, eine Zeit im Kloster verbracht, oder gerade eine der oben genannten natürlichen Lebenskrisen bewältigt haben.

Der Kokon des Menschen dabei ist notfalls das Krankenhaus, oder der freiwillig gewählte geschützte Rahmen eines Seminars, die freiwillig gewählte Struktur im Kloster, das Schweigen, das liebevolle Hinschauen von Eltern und Erziehern auf die desorientierten Kinder am einsamen Weg zur Geschlechtsreife, das Verständnis und Wohlwollen der Umwelt von Menschen in der Lebenskrise.

Zurück zu den Raupen und ihrem Kokon.

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Der Mensch zieht am außenliegenden Ende des Fadens an und wickelt ihn vom Kokon ab. Die Raupe muss sterben.

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Da könnte einem die Raupe leid tun. Überleben tun nur die, die für das Züchten neuer Raupen benötigt werden. Das sichert den Seidenraupen das Überleben ihrer Art ganz vortrefflich. Und, wer weiß − vielleicht gibt es nichts Schöneres für eine Seidenraupe, in schöne Seide versponnen, gefärbt, kunstvoll verwebt zu werden?

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Das sind die Kochtöpfe, in denen die Seide gefärbt wird

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Gefärbt wird unter anderem mit dem Sud von bestimmten „Färbeholz“

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So zeigt sich dann die gefärbte Seide in Strähnen

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Das Färben und Spinnen hat man uns nur im Kleinen gezeigt. Es gibt ganz sicher Spinnmaschinen und große Färbetöpfe in Räumen, die der Besucher nicht zu sehen bekommt.

Doch wie hier gewebt wird, das scheint mir tatsächlich echt die Produktion zu sein. Es gibt einen Saal voll mit Webstühlen. Die Webstühle sind sehr einfach in ihrer Ausfertigung.

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Dieser Webstuhl hat die Schnellschussvorrichtung eingebaut. Die Frau am Bild zieht mit der rechten Hand an einer Leine, die das Schiffchen von einer Seite auf die andere „schießt“.

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Dann geht es in eine Baumwollverarbeitung.

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Die Webstühle sind die gleichen. Sie haben alle nur 2 Schäfte − gerade genug, um Leinenbindung zu machen. Um Muster zu weben hat man üblicherweise mehrere Schäfte (bis zu 16 und mehr), wo die Kettfäden, dem jeweiligen Muster entsprechend eingezogen werden.

Hier wird mit „Litzen“ gearbeitet, durch die jeweils ein einziger Kettfaden geführt ist. Die Litzen sind auf Fäden aufghängt, die in Gruppen zusammengefasst an eine gemeinsame Leiste geknüpft sind. Durch Anheben dieser Leiste, werden die dem Muster entsprechenden Fäden hochgehoben. Durch das so entstandene „Fach“ wird das Schiffchen mit dem Schussfaden durchgeschossen. Dann wird das Fach gewechselt.

Das war jetzt ein ganz kleiner Webkurs. Wer mehr wissen will übers weben: Ausführlichere Webkurse für die Arbeit an Handwebstühlen werden auch in Mitteleuropa angeboten, wie man sich am besten ergoogelt, zum Beispiel

http://www.webmuseum-ostfriesland.de/Dateien/Webkurse.html oder
http://www.webhuesli.ch/ oder
http://www.brettchenborten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=11&Itemid=25

An den Webstühlen die gleiche Technik. Das Gewebte ist bloß etwas weniger fein.

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Auch auf diese Weise wird gewebt, auch in Thailand: Die Weberin hat einen Gürtel um. Mit ihrem Körper, wenn sie sich zurücksetzt, spannt sie die Kettfäden. Die Kettfäden laufen endlos herum. Das Fach macht sie mit den dünnen Holzstäbchen und Litzenfäden daran.

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Elefantenreiten, Ochsenkarrenfahren und Bambusrafting

Der Elefant ist ein Symboltier in Thailand. Die Thailänder lieben ihre Elefanten. Ich buche eine Tour mit Elefantenreiten. Ich habe das Elefantenreiten lieben gelernt:

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Dann setzt man mich auf einen Ochsenkarren − 30 Minuten Ochsenkarren fahren:

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Zuletzt noch 1 Stunde Bambusrafting:

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