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Mexikanisches Domino

Ich unterlasse es im Folgenden, die weibliche Form auch anzuführen, denn das würde den Text verlängern ohne ein Mehr an Sachinformation zu bringen – meine Gespielen und Gespielinnen, wissen es, dass ich die weibliche Spielart der Menschen an meinem Spieltisch sehr schätze – sie ist im folgenden Text immer mitgemeint.

Ich setze voraus, dass das System der Dominosteine bekannt ist, dennoch hier kurz gefasst: Rechteckige Steine, unterteilt in 2 quadratische Hälften. Beide quadratische Hälften haben Augen aufgemalt, in der Anzahl von je 0 bis 12. Jede Kombination von Augenanzahl der einen und der anderen Hälfte, die möglich ist, kommt vor, aber nur ein einziges Mal. Daraus ergeben sich die 13 x 7 = 91 Steine insgesamt.

In der 1. Runde liegt in der Mitte die Doppelzwölf. Alle anderen Steine liegen gut gemischt bäuchlings am Tisch, das heißt mit den Augen nach unten. Daraus zieht nun jeder Spieler eine Anzahl von Steinen, die von der Anzahl der Spieler abhängt: 12 Steine bei 5 Spielern, 11 Steine bei 6 Spielern. Jeder Spieler stellt seine Steine so vor sich auf, dass nur er die Augen sehen kann, nicht aber die anderen Spieler.

Im Verlauf des Spieles trachtet jeder Spieler, vom Zentrum ausgehend „seine Linie“ zu legen. Ein Stein kann grundsätzlich immer dann angelegt werden, wenn eine seiner beiden Hälften die gleiche Augenzahl hat wie jene freie Steinhälfte, die in einer der - dem Spieler erlaubten - Linien liegt. Der zu legende Stein wird so an den liegenden Stein gelegt, dass deren gleichäugige Hälften aneinander zu liegen kommen. An „seine Linie“ darf jeder grundsätzlich nur selber anlegen. Es gibt aber eine Ausnahme – siehe später.

Es wird gelost, wer beginnen soll. Der Beginner hat die Wahl, entweder an die Doppelzwölf mit jener Hälfte eines Steines anzulegen, die auch 12 Augen hat, oder er beginnt die „Public Line“ mit einem Stein, dessen eine Hälfte 12 Augen hat. Wenn er keinen Stein hat, um eine dieser beiden Anlegen zu machen, muss sich einen Stein aus der verbliebenen Menge der bäuchlings liegenden Steine ziehen. Kann er immer noch nicht, so markiert er mit irgendeinem kleinen Ding, z. B. einer Münze „seine Linie“. Wenn so ein Ding das Ende „seiner Linie“ markiert, ist jeder andere Spieler auch berechtigt, an diese Linie anzulegen. Das kleine Ding entfernt der Spieler, dem diese Linie zugeordnet ist, dann, wenn er selbst in einer der folgenden Züge/Anlegen selber erstmals wieder daran anlegt.


Nun ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn dran. Auch er hat die Wahl zwischen „seiner Linie“ und der Public Line, letztere fortsetzend oder aber beginnend. Allenfalls hat er die dritte Möglichkeit: an jemandens anderen Linie anlegen, wenn dort ein kleines Ding liegt. Kann er gar nicht, dann 1 Stein ziehen. Kann er immer noch nicht, dann ein kleines Ding an das Ende „seiner“ Linie legen. Hat ein Spieler so ein "kleines Ding" am Ende seine Linie liegen und er kann wieder nicht anlegen, bleibt das eine "kleine Ding" alleine liegen, es wird nicht etwa ein zweites dazugelegt. Und nun wieder der nächste Spieler.

Wenn jemand einen Doppel(-Stein) hat, als zum Beispiel Doppelfünf, dann muss er noch einen weiteren Stein legen. Er kann dabei wählen, den 2. Stein an den Doppel anzulegen, oder an eine andere Stelle, die ihm erlaubt ist. Legt er an eine andere Stelle, so ist dem/den folgenden Spielern aufgetragen, nur den „offenen“ Doppel zu bedienen. Ihm/ihnen ist kein anderer Zug erlaubt, solange ein Doppel offen ist.

Wer den vorletzten Stein weglegt, klopft damit deutlich auf den Tisch. Tut er das nicht, bevor der nächste Spieler seinen Stein gelegt hat, dann war es zu spät. Wenn jemand den letzten Stein gelegt hat, dann ist die Runde zu Ende. Jeder zählt die ihm verbliebenen Augen, die werden aufgeschrieben und später addiert.

Die nächste Runde beginnt mit der Doppelelf in der Mitte. Die darauffolgende Runde mit der Doppelzehn usw. Nach den ersten 4 Spielen wird die Zwischensumme gebildet. Der jeweils Tischbeste und –schlechteste wechseln zu anderen Tischen. Dann geht es weiter.

Es gibt auch Strategien. Ich habe dieses Domino in Chaguaramas in der Breece, einem luftigen Durchgang in einem Hotelgebäude gelernt. Da ist jeden Sonntag die Seglerkommune zusammengekommen. Es hat beim ersten Mal nur einen Mann gegeben, der noch schlechter gespielt hat wie ich. Ich warte daher mit der Veröffentlichung von Strategien noch ein wenig.

Zwei Monate später hatte ich eine Spielstrategie entwickelt, die mich einige Runden siegen hat lassen. Für den angestrebten Tagessieg hat es nicht gereicht. Strategien behalte ich noch für mich. Wenn ich wieder in Österreich bin werde ich zur langen Nacht des mexikanischen Dominos einladen. Da lasse ich dann alle teilhaben an meiner Spielerfahrung!

 

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